Niemand möchte verschmutztes Wasser trinken. Jedem ist die optimale Wasserqualität seines Trinkwassers wichtig. Immer häufiger sind die Quellen in besonders dicht besiedeltem Gebiet durch schmutziges Oberflächenwasser oder durch Landwirtschaft und Industrie verunreinigt und deshalb mehr und mehr ungenießbar.
Im Wasser können viele Verschmutzungen auftreten, die wir nicht wahrnehmen, welche aber einen großen Einfluss auf unsere Gesundheit haben. Vor allem Nitrat aus der (Über-)Düngung der Böden wie auch Schwermetalle sind für den Körper sehr belastend und können sich negativ auf die Gesundheit auswirken. Aber auch Microplastik, Östrogene und noch viele andere Stoffe lassen sich im Trinkwasser nachweisen.
Trinkwasserverordnung: Problem statt Lösung
Laut dem Französischen Professor Dr. Claude Vincent, der nach 25 Jahre Forschung bestätigte, dass alles über 280 µS wirkungslos beziehungsweise sogar stark belastend auf unseren Organismus wirkt. Darum ist es wohl mehr als besorgniserregend, dass unsere Grenzwerte mittlerweile um ein Vielfaches erhöht wurden.
1980 bis 1990 lag der Grenzwert für die elektrische Leitfähigkeit für Trinkwasser in vielen Ländern noch bei max. 280 µS.
Der Idealwert laut Professor Vincent liegt bei 1-80µS, Hochgebirgsquellen liegen bei diesen Wert.
- In der Schweiz ist der Grenzwert momentan bei 800µS.
- In Österreich bei 2500µS
- In Deutschland sogar auf 2790µS.
Das heißt diese Grenzwert der elektrischen Leitfähigkeit hat sich mittlerweile bis auf das zehnfache erhöht. Der Gesetzgeber verpflichtet die Trinkwasserversorger, die Vorgaben der Trinkwasserverordnung einzuhalten – aber nicht bis zum Wasserhahn, sondern nur bis zum Hausanschluss.
Die Kernfrage dabei ist aber, wie viele Stoffe diese Verordnung überhaupt erfasst, die im Wasser enthalten sind. Die Antwort ist erschreckend.
Verunreinigungen im Trinkwasser müssen nicht unbedingt sichtbar sein. Die Trinkwasserverordnung schreibt vor, dass im Leitungswasser jährlich rund 40 Stoffe ständig überprüft werden sollten – beim Mineralwasser ist es noch bedeutend weniger, hier sind es gar nur 20 – 30 Stoffe. Die WHO empfiehlt jedoch, mindestens 200 Stoffe ständig zu testen. Nachgewiesen wurden bereits zwischen 2000 – 3000 Stoffe im Wasser. Was passiert demnach mit den rund 2960 nicht überprüften Stoffen? Viele bedenkliche Stoffe wie Hormone, Uran und Medikamentenrückstände und andere nicht ungefährliche Stoffe werden erst gar nicht untersucht oder es bestehen nicht mal Grenzwerte. Und vergessen Sie nicht – der Bevölkerung stehen derzeit rund 80’000 Medikamente zur Verfügung, welche ebenfalls in die Abwässer gelangen.
Wenn wir uns beispielsweise Nitrat anschauen, so wurde in den letzten Jahren der Grenzwert von 25 mg auf 50 mg angehoben. Und dies, obwohl eine Studie aus Iowa (USA) beweist, dass bei nur 2,46 mg/l das Krebsrisiko um das 2,83-fache steigt!
Dies bedeutet nichts anderes, als dass wir zwar sauberes, grenzpolitisches Wasser trinken, das aber mit reinstem, klarem, gesundem Wasser nicht mehr viel zu tun hat.
Allein in Deutschland werden in der Landwirtschaft jedes Jahr 30´000 Tonnen Pestizide und Fungizide eingesetzt. Von den verwendeten Substanzen wirken mehr als 280 nachweisbar krebserregend. In unserem Leitungswasser werden bis zu 300 verschiedene Pestizid- und Fungizid-Rückstände gefunden.
Wir leben mit einer enormen Dunkelziffer an Pestiziden und Fungiziden in unserem Wasser, von denen wir weder Namen, geschweige denn Grenzwerte kennen. Als in den letzten Jahren maßgebliche Grenzwerte von Fungiziden und Pestiziden überschritten wurden, hat der Gesetzgeber sogar einfach die Grenze nach oben gesetzt und die Zahl der zu untersuchenden Substanzen von 63 auf 18 reduziert.